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Hilft CBD gegen Stress?

Erstellt am: 04.06.2022                     Aktualisiert am: 04.03.2023                    Autor: Alexandra Latour

In diesem Artikel gehen wir auf die Zusammenhänge zwischen dem Endocannabinoid-System und Stress ein und sehen uns aktuelle Studien zur Wirkung von medizinischem Cannabidiol (CBD) an. Außerdem gehen wir der Frage nach, ob frei käufliche CBD-Produkte wie CBD-Öl gegen Stress helfen können. Denn bekanntlich gibt es große Unterschiede zwischen medizinischem CBD und frei käuflichen CBD-Produkten.

CBD gegen Stress

Stress im Alltag kennt im Grunde jeder Mensch. Ein bisschen Ruhe und Entspannung lassen den Stresslevel in der Regel schnell sinken. Lassen sich die Stressoren nicht beseitigen, kann der Stress einen chronischen Verlauf nehmen, was Auswirkungen auf die Psyche und den Körper hat. Schüttet der Körper ständig Stresshormone aus und nimmt die Anspannung nicht ab, können unterschiedliche Symptome auftreten, wie zum Beispiel:

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verminderte Konzentrations- und Leistungsfähigkeit

Kopfschmerzen

gestörter Schlaf

diffuse Schmerzen

Magen-Darm-Beschwerden

innere Unruhe

Reizbarkeit und Nervosität

Viele betroffene Menschen leiden dann bei zunehmender Stressbelastung auch unter Angstzuständen und es besteht die Gefahr, dass sich eine Depression entwickelt.

 

Darüber hinaus können verschiedene Krankheiten aufgrund des Stresses entstehen oder bereits bestehende Erkrankungen verschlimmern. Das können beispielsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder auch Hautkrankheiten sein. Hinzu kommt, dass chronische Belastungen auch das Immunsystem schwächen.

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Um die dringend notwendige Entspannung zu erreichen, müssen die Stresshormone abgebaut werden. Sport und regelmäßige Bewegung sind hier hilfreiche Mittel. Viele Menschen können auch von autogenem Training, progressiver Muskelentspannung oder Atemübungen profitieren. Wiederum andere Menschen ziehen Yoga oder Pilates vor oder nutzen die Meditation als Methode, um zur Ruhe zu kommen.

 

Sollte der chronische Stress zu einer enormen psychischen und physischen Belastung werden, ist es ratsam, sich zunächst an den Hausarzt zu wenden. Ggf. ist es hier dann angezeigt, eine Psychotherapie oder Verhaltenstherapie in Erwägung zu ziehen.

 

Das Endocannabinoid-System (ECS) ist als Teil des Nervensystems an einer Vielzahl von unterschiedlichen biologischen Prozessen beteiligt und unter anderem für die Homöostase (Gleichgewichtszustand) sowie die Stressresistenz des Organismus von wesentlicher Bedeutung. Bei der Regulierung von Angst und Stressbewältigung spielt das Endocannabinoid-System eine entscheidende Rolle [1].

 

Zum ECS gehören die Cannabinoid-Rezeptoren Typ 1 (CB1) und Typ 2 (CB2) und die Cannabinoide, die der Körper selbst bilden kann (Endocannabinoide) wie 2-Arachidonoylglycerin (2-AG) und N-Arachidonoylethanolamin (Anandamid).

Stress ist eine Reaktion des Körpers, um sich auf mögliche Gefahren oder Verletzungen vorzubereiten. Sowohl eine physische als auch psychische Stresssituation löst ein Muster von Reaktionen aus, was die Bewältigung der unmittelbaren Bedrohung und die anschließende Wiederherstellung der Homöostase ermöglicht. Dabei sind die frühesten Stressreaktionen neuronaler Natur und treten innerhalb von Sekunden nach der Belastung auf. Mehrere Neurotransmitter (Botenstoffe) sind an diesem Prozess beteiligt, darunter Noradrenalin, Serotonin, GABA, Glutamat und das schnell reagierende Stresshormon Adrenalin.

 

Außerdem werden durch die Aktivierung der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HPA-Achse), die auch als Stressachse bezeichnet wird, Glukokortikoide (Steroidhormone) aus der Nebenniere ausgeschüttet.

 

Studiendaten stützen die Hypothese, dass die ECS-Signalisierung durch Stress verändert wird und einen zentralen Mechanismus darstellt, durch den Stress die synaptische Plastizität (Verbindung der Nervenzellen) in vielen Gehirnregionen verändert [2].

In Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass akuter Stress die Anandamid-Konzentration in der Amygdala verringert. Diese gehört zum limbischen System im Gehirn und ist mit dem Hippocampus für unsere Emotionen zuständig.

 

Der Wirkstoff Cannabidiol (CBD) interagiert mit dem Endocannabinoid-System und in einer Übersichtsarbeit erklären die Forscher, dass das Cannabinoid aus der Hanfpflanze bei der Behandlung von Stress nützlich sein könnte und eine entsprechende stresslindernde Wirkung haben kann [3]. Sie heben dabei auf zwei placebokontrollierte Studien mit 232 und 120 Teilnehmern ab, in denen CBD die Stressreaktion deutlich reduzierte und besser wirkte als das Placebo (Scheinmedikament). Hier konnte auch festgestellt werden, dass die Anwendung von CBD den Anandamid-Spiegel erhöhte.

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Hinweis

In den oben ausgeführten Informationen berichten wir ausschließlich über verschreibungspflichtiges Medizinalcannabis mit all seinen Cannabinoiden oder verschreibungspflichtiges Cannabidiol (CBD). Die Studienergebnisse sind nicht auf frei käufliche wie CBD-Öle, CBD-Kapseln etc. übertragbar. Zudem machen wir zur möglichen Zweckbestimmung keinerlei Vorschläge und geben auch keine Anwendungsempfehlungen oder Nutzversprechen.

Die meisten Menschen, die frei käufliche CBD-Produkte wie CBD-Öl oder CBD-Tropfen bei Stress anwenden, beschreiben den Effekt als positiv. Sie berichten davon, dass im Körper bzw. im Kopf das Gefühl der Ruhe einkehrt. Allerdings gibt es auch Menschen, die nach der Einnahme von CBD-Öl oder einem anderen CBD-Produkt keine Effekte verspüren. Denn jeder Mensch reagiert nun mal unterschiedlich auf den Extrakt aus dem Hanf.

 

Sicherlich dürfen bei der Einnahme von CBD-Produkten keine Wunder erwartet werden. Aber Vieles deutet darauf hin, dass auch frei käufliche CBD-Produkte (CBD-Öle, CBD-Tropfen, CBD-Kapseln etc.) womöglich unterstützend zur Stressreduzierung beitragen könnten.

Wie viel CBD gegen Stress?

 

In Studien finden sich wichtige Hinweise darauf, dass sich medizinisches Cannabidiol (CBD) als nützlich gegen Stress erweisen kann. Es ist anzunehmen, dass auch die Anwendung von frei käuflichen CBD-Produkten (CBD-Öle, -Tropfen, -Kapseln etc.) einen gewissen Effekt auslösen können. Aus Erfahrungsberichten ist bekannt, dass CBD zur Entspannung beitragen kann. Bezüglich der Dosierung sollte sich jeder an die jeweiligen Dosierungsvorgaben der Hersteller halten.

 

Ist CBD-Öl gut für die Nerven?

 

In Studien hat sich medizinisches Cannabidiol (CBD) als potenziell wirksam gegen Stress gezeigt. CBD-Öl ist ein frei käufliches Produkt und besitzt keine standardisierte Qualität. Ob nun CBD-Öl entsprechende Effekte auslöst, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Zum einen kann die Zusammensetzung und Qualität der öligen Tropfen je nach Ausgangsmaterial und Herstellungsverfahren enorm variieren. So hat ein minderwertiges CBD-Öl höchstwahrscheinlich kaum Effekte. Hinzu kommt, dass Menschen unterschiedlich auf CBD-Öl reagieren.

Wie viel mg CBD zur Beruhigung?

 

Grundsätzlich kann CBD bei Stress eingesetzt werden. Es hat allerdings nicht die gleiche beruhigende Wirkung wie entsprechende Medikamente. Anwender machen unterschiedliche Erfahrungen mit CBD-Öl, da es auch bei jedem unterschiedliche Effekte auslöst. Wer die Einnahme von CBD-Öl in Erwägung zieht, kann mit einer niedrigen Dosierung beginnen.

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Alexandra Latour, Autorin, Medizinredakteurin
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Aufgrund der über zehnjährigen freiberuflichen Autorinnentätigkeit für renommierte Gesundheitsportale und Online-Magazine übernahm Alexandra Latour Anfang 2017 die stellvertr. Redaktionsleitung von Leafly Deutschland. Auch nach der Schließung der deutschen Niederlassung von Leafly war sie weiterhin als Medizinredakteurin und Beraterin in der Cannabis- und CBD-Branche tätig und konnte sich hier eine umfangreiche Expertise aneignen.

[1] Lafenêtre P, Chaouloff F, Marsicano G. The endocannabinoid system in the processing of anxiety and fear and how CB1 receptors may modulate fear extinction. Pharmacol Res. 2007 Nov;56(5):367-81. doi: 10.1016/j.phrs.2007.09.006. Epub 2007 Sep 8. PMID: 17951068

 

[2] Lutz B, Marsicano G, Maldonado R, Hillard CJ. The endocannabinoid system in guarding against fear, anxiety and stress. Nat Rev Neurosci. 2015 Dec;16(12):705-18. doi: 10.1038/nrn4036. PMID: 26585799; PMCID: PMC5871913

 

[3] Henson JD, Vitetta L, Quezada M, Hall S. Enhancing Endocannabinoid Control of Stress with Cannabidiol. J Clin Med. 2021 Dec 14;10(24):5852. doi: 10.3390/jcm10245852. PMID: 34945148; PMCID: PMC8704602

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