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CBD und mögliche Nebenwirkungen

Erstellt am: 01.08.2022                     Aktualisiert am: 06.03.2023                    Autor: Alexandra Latour

Rund um die Anwendung von CBD-Ölen und weiteren CBD-Produkten gibt es viele Fragen, vor allem zum Thema mögliche Nebenwirkungen. Hierzu ist zunächst folgendes zu sagen: Cannabidiol (CBD) hat einen natürlichen Ursprung, weil es ein Phytocannabinoid aus der Hanfpflanze ist. Das bedeutet aber nicht, dass keine unerwünschte Wirkungen auftreten können. Auch Nahrungsergänzungsmittel wie zum Beispiel Vitamin-Präparate oder pflanzliche Mittel können Nebenwirkungen und Wechselwirkungen verursachen. Da ist ein CBD-Produkt keine Ausnahme. Deshalb liefern wir im folgenden Artikel wichtige Informationen zu den möglichen CBD-Nebenwirkungen.

Nebenwirkungen von Cannabidiol (CBD)

Der Sachverständigenausschuss der Weltgesundheitsorganisation (WHO) führte im Dezember 2017 aus, dass Cannabidiol (CBD) "kein Missbrauchspotenzial zu haben scheint und keinen Schaden verursacht" sowie ein gutes Sicherheitsprofil aufweist. Weiter heißt es, dass in Tierstudien und kontrollierten Studien am Menschen keine körperliche Abhängigkeit von CBD festgestellt wurde [1].

Die Cannabinoide wie Cannabidiol (CBD) oder Tetrahydrocannabinol (THC) aus der Hanfpflanze interagieren mit dem Endocannabinoid-System und seinen Cannabinoidrezeptoren im menschlichen Körper. Hier lösen sie eine Reaktion bzw. eine Wirkung aus.

 

Das berauschend wirkende Cannabinoid Tetrahydrocannabinol (THC) ist ein gutes Beispiel dafür, dass Menschen unterschiedlich auf Cannabinoide reagieren. Zwar löst CBD keinen Rausch aus, dennoch wirkt es nicht bei jedem Menschen gleich. Bei dem einen reicht die Einnahme einer geringen Dosis aus, um die erwünschten Effekte zu erhalten. Wiederum andere spüren selbst nach einer hohen Dosis keine Effekte.

 

Genauso verhält es sich auch mit den Nebenwirkungen. Grundsätzlich besteht immer das Risiko, dass unerwünschte Wirkungen auftreten können. Das Gleiche gilt für Wechselwirkungen zwischen Cannabidiol (CBD) und Medikamenten, Nahrungsergänzungsmitteln und pflanzlichen Präparaten.

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In einer Untersuchung zu den Nebenwirkungen von CBD heißt es, dass eine hohe Dosierung von CBD mit bis zu 1.500 Milligramm CBD pro Tag Berichten zufolge gut vertragen wird [2]. Jedoch wird auf mögliche Wechselwirkungen mit Medikamenten hingewiesen.

Die Mehrzahl der Studien wurde zur antiepileptischen Wirkung von CBD bei schweren Epilepsieformen (Dravet-Syndrom und Lennox-Gastaut-Syndrom) durchgeführt. Nach der Einnahme von CBD-Medikamenten berichteten die Patienten über Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Durchfall und Appetit-/Gewichtsveränderungen. Im Vergleich zu anderen Medikamenten, die zur Behandlung dieser Erkrankungen eingesetzt werden, hatte CBD jedoch ein besseres Nebenwirkungsprofil [3].

 

Darüber hinaus wurde in einer Untersuchung festgestellt, dass CBD den Augeninnendruck erhöhen kann [4]. Aus diesem Grund sollten Glaukom-Patienten auf die Einnahme von CBD verzichten.

Einige Medikamente, wie beispielsweise Paracetamol (ein Medikament gegen Schmerzen), können Leberschäden verursachen. Deshalb hat sich die Forschung auch damit beschäftigt, welchen Einfluss CBD auf die Leber hat. Bislang gibt es jedoch zu diesem Thema noch nicht allzu viele Untersuchungen.

Im Jahr 2006 fanden Forscher heraus, dass sich in einer gesunden Leber weniger Cannabinoid-Rezeptoren nachweisen lassen, als in einer erkrankten Leber [5]. Es wäre also möglich, dass CBD auf eine erkrankte Leber stärker wirken könnte – sowohl im Positiven als auch im Negativen.

 

Wenn es um CBD-Nebenwirkungen und die Leber geht, wird häufig eine Untersuchung aus dem Jahr 2019 zitiert [6]. Mäusen wurden zehn Tage lang das CBD-Medikament Epidiolex in einer sehr hohen Dosierung (bis zu 2.460 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht) verabreicht, was schon als Überdosis bezeichnet werden könnte. Bei den Tieren zeigte sich eine deutliche Leberschädigung.

 

Leider gibt es aktuell keine zufriedenstellende Antwort auf die Frage, ob CBD tatsächlich die Leber schädigen kann. Vorsichtshalber sollten jedoch Menschen, die bereits unter einem Leberschaden oder einer Lebererkrankung leiden, auf die Anwendung von CBD verzichten oder vorab mit ihrem Arzt sprechen.

In Bezug auf die Wirkung von Cannabidiol (CBD) auf das Herz-Kreislauf-System ist die Forschung noch nicht weit fortgeschritten. Interessant ist hier eine Studie, die wichtige Informationen liefert [7]: Neun gesunde Menschen erhielten CBD in einer Dosierung von 600 Milligramm oder ein Placebo (Scheinmedikament). Nach der Einnahme war bei den Menschen, die CBD erhielten, zu beobachten, dass der Blutdruck im Ruhezustand und bei Stress sank. Die Herzfrequenz erhöhte sich jedoch. Auch in einer weiteren Studie war nachweisbar, dass CBD eine blutdrucksenkende Wirkung unter Stressbedingungen haben könnte [8].

Dementsprechend ist es nachvollziehbar, dass nach der Einnahme von CBD ein niedriger Blutdruck und Müdigkeit auftreten können.

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In den zuvor genannten Studien und Untersuchungen kamen CBD-Extrakte in pharmazeutischer Qualität oder CBD-Medikamente in hohen Dosierungen zum Einsatz. Diese unterscheiden sich von einem frei käuflichen CBD-Produkt wie CBD-Öl in vielerlei Hinsicht:

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CBD-Produkte wie CBD-Öl werden aus Hanfpflanzen gewonnen, die einen geringen THC-Gehalt aufweisen. Es handelt sich hierbei um Nutzhanfpflanzen aus dem EU-Sortenkatalog. Bei den CBD-Medikamenten wird das CBD entweder synthetisch hergestellt oder aus THC-reichem Cannabis extrahiert.

 

Für die Medikamenten-Herstellung gibt es standardisierte und streng kontrollierte Verfahren. CBD-Produkte sind nicht standardisiert, besitzen keine pharmazeutische Qualität und können deshalb in ihrer Zusammensetzung und Qualität extrem variieren.

Eine hohe Dosierung wie in den Studien ist im Grunde mit einem frei käuflichen CBD-Produkt nicht möglich. Dennoch können Nebenwirkungen auftreten. Denn wie schon oben im Artikel erklärt, reagiert jeder Körper anders auf CBD.

Bei der Einnahme von CBD werden die Nebenwirkungen genannt, die aus Studien bekannt sind. Zudem haben sich mit der Zeit unerwünschte Beschwerden aus Erfahrungen von Anwendern herauskristallisiert. Bekannt ist, dass unter anderem folgende Nebenwirkungen auftreten können:

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Mundtrockenheit

Müdigkeit

niedriger Blutdruck

Appetitverlust

Kopfschmerzen

Schlafstörungen

Magen-Darm-Probleme

Sollten die unerwünschten Wirkungen besonders stark ausfallen, halten Sie bitte Rücksprache mit einem Arzt. Das Gleiche gilt, wenn ungewöhnliche Beschwerden auftreten. Wenn Sie regelmäßige Medikamente einnehmen, sprechen Sie bitte ebenfalls mit Ihrem Arzt, da es zwischen CBD und bestimmten Medikamenten zu einer Wechselwirkung kommen kann.

Treten Nebenwirkungen nach der Einnahme von einem CBD-Produkt auf, so fallen diese in der Regel schwach aus und lassen nach wenigen Stunden nach. Über die Auswirkungen auf den Körper, wenn die Einnahme von CBD regelmäßig und dauerhaft erfolgt, gibt es keine genauen wissenschaftlichen Erkenntnisse.

 

Hinweise liefert eine Studie, in der die langfristige Sicherheit von dem Medikament Sativex untersucht wurde, das die Cannabinoide Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) enthält [9]. Die teilnehmenden Patienten litten unter chronischen Schmerzen im Rahmen einer fortgeschrittenen Krebserkrankung und konnten das Arzneimittel bei Bedarf anwenden. Dabei waren keine starken Nebenwirkungen bei der langfristigen Einnahme zu beobachten. Es ergaben sich keine neuen Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit der längeren Einnahme des Medikamentes.

Frei käufliche CBD-Produkte sollten vorsichtshalber dennoch nicht dauerhaft eingenommen werden, da eben zu wenig über die langfristigen Auswirkungen bekannt ist.

Welche Auswirkungen der Wirkstoff Cannabidiol (CBD) auf eine Schwangerschaft hat, gehört zwar nicht in den Bereich Nebenwirkungen, dennoch möchten wir an dieser Stelle erwähnen, dass Schwangere unbedingt auf die Einnahme von CBD-Produkten (z. B. CBD-Öle, CBD-Kapseln, CBD-Isolat) verzichten sollten.

 

Studien zufolge ist CBD in der Lage, die Funktion unterschiedlicher Proteine zu beeinflussen, die wiederum bei der normalen Funktion der Plazenta eine bedeutende Rolle spielen [10]. Aus diesem Grund sollten Schwangere auf keinen Fall das Risiko eingehen und das Leben ihres ungeborenen Kindes nicht gefährden.

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Wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen und zusätzlich die Einnahme von CBD in Erwägung ziehen, sprechen Sie bitte vorab mit Ihrem Arzt. Denn zwischen CBD und verschiedenen Wirkstoffen können Wechselwirkungen auftreten.

 

Frei käufliche Produkte mit CBD (z. B. CBD-Öl, CBD-Kapseln, CBD-Isolat) können unerwünschte Wirkungen verursachen. Dementsprechend sollten die Produkte nicht bedenkenlos dosiert werden. Halten Sie sich stets an die Dosierungsvorgaben der Hersteller. Sollten Sie starke Nebenwirkungen bei sich beobachten, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt.

Welche Nebenwirkungen hat CBD?

Die Einnahme von CBD kann unerwünschte Wirkungen verursachen. Am häufigsten können Mundtrockenheit, niedriger Blutdruck, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Probleme, Appetitlosigkeit sowie Schlafstörungen auftreten. Diese fallen in aller Regel jedoch schwach aus.

Wann darf man CBD-Öl nicht nehmen?

Schwangere und stillende Frauen sollten gänzlich auf die Anwendung von CBD-Öl verzichten. Vorsicht ist geboten, wenn regelmäßig Medikamente eingenommen werden, da es zu Wechselwirkungen kommen kann. Menschen, die unter einer Lebererkrankung oder einem Leberschaden leiden, sollten ebenfalls auf die Anwendung verzichten.

Sind CBD Tropfen schädlich?

Nach aktuellem Stand stuft die Weltgesundheitsorganisation Cannabidiol (CBD) als sicher ein. Da jedoch viele Eigenschaften des Cannabinoids aus dem Hanf noch unbekannt sind, sollten keine großen Mengen eingenommen werden. Zudem sollten Nutzer den Dosierungsempfehlungen der Hersteller und Händler folgen. Zu beachten ist, dass auch natürliche Mittel Nebenwirkungen verursachen können. Sollten Sie Medikamente einnehmen, sprechen Sie bitte vor der Anwendung mit Ihrem Arzt.

Welche Nebenwirkungen hat Hanföl?

Hanföl wird aus den Samen der Hanfpflanze hergestellt und wird auch als Hanfsamenöl bezeichnet. Es handelt sich hierbei um ein Speiseöl ähnlich wie Olivenöl. Der CBD-Extrakt für das CBD-Öl wird hingegen aus den Blüten und Blättern der Hanf-Pflanze gewonnen. Da jeder Körper anders auf CBD reagiert, können auch Nebenwirkungen auftreten. Wer regelmäßig Medikamente einnehmen muss, sollte Rücksprache mit seinem Arzt halten, da Wechselwirkungen entstehen können.

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Alexandra Latour, Autorin, Medizinredakteurin
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Aufgrund der über zehnjährigen freiberuflichen Autorinnentätigkeit für renommierte Gesundheitsportale und Online-Magazine übernahm Alexandra Latour Anfang 2017 die stellvertr. Redaktionsleitung von Leafly Deutschland. Auch nach der Schließung der deutschen Niederlassung von Leafly war sie weiterhin als Medizinredakteurin und Beraterin in der Cannabis- und CBD-Branche tätig und konnte sich hier eine umfangreiche Expertise aneignen.

[1] Word Health Organization, 2017, Drugs (psychoactive): Cannabidiol (compound of cannabis)

[2] Bergamaschi MM, Queiroz RH, Zuardi AW, Crippa JA. Safety and side effects of cannabidiol, a Cannabis sativa constituent. Curr Drug Saf. 2011 Sep 1;6(4):237-49. doi: 10.2174/157488611798280924. PMID: 22129319

[3] Iffland K, Grotenhermen F. An Update on Safety and Side Effects of Cannabidiol: A Review of Clinical Data and Relevant Animal Studies. Cannabis Cannabinoid Res. 2017 Jun 1;2(1):139-154. doi: 10.1089/can.2016.0034. PMID: 28861514; PMCID: PMC5569602

[4] Science News, Indiana University, 2018, CBD in marijuana may worsen glaucoma, raise eye pressure

[5] Xu X, Liu Y, Huang S, Liu G, Xie C, Zhou J, Fan W, Li Q, Wang Q, Zhong D, Miao X. Overexpression of cannabinoid receptors CB1 and CB2 correlates with improved prognosis of patients with hepatocellular carcinoma. Cancer Genet Cytogenet. 2006 Nov;171(1):31-8. doi: 10.1016/j.cancergencyto.2006.06.014. PMID: 17074588

[6] Ewing LE, Skinner CM, Quick CM, Kennon-McGill S, McGill MR, Walker LA, ElSohly MA, Gurley BJ, Koturbash I. Hepatotoxicity of a Cannabidiol-Rich Cannabis Extract in the Mouse Model. Molecules. 2019 Apr 30;24(9):1694. doi: 10.3390/molecules24091694. PMID: 31052254; PMCID: PMC6539990

[7] Jadoon KA, Tan GD, O'Sullivan SE. A single dose of cannabidiol reduces blood pressure in healthy volunteers in a randomized crossover study. JCI Insight. 2017 Jun 15;2(12):e93760. doi: 10.1172/jci.insight.93760. PMID: 28614793; PMCID: PMC5470879

[8] Kicman A, Toczek M. The Effects of Cannabidiol, a Non-Intoxicating Compound of Cannabis, on the Cardiovascular System in Health and Disease. Int J Mol Sci. 2020 Sep 14;21(18):6740. doi: 10.3390/ijms21186740. PMID: 32937917; PMCID: PMC7554803

[9] Johnson JR, Lossignol D, Burnell-Nugent M, Fallon MT. An open-label extension study to investigate the long-term safety and tolerability of THC/CBD oromucosal spray and oromucosal THC spray in patients with terminal cancer-related pain refractory to strong opioid analgesics. J Pain Symptom Manage. 2013 Aug;46(2):207-18. doi: 10.1016/j.jpainsymman.2012.07.014. Epub 2012 Nov 8. PMID: 23141881

[10] Feinshtein V, Erez O, Ben-Zvi Z, Erez N, Eshkoli T, Sheizaf B, Sheiner E, Huleihel M, Holcberg G. Cannabidiol changes P-gp and BCRP expression in trophoblast cell lines. PeerJ. 2013 Sep 12;1:e153. doi: 10.7717/peerj.153. PMID: 24058883; PMCID: PMC3775628

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