CBD-Öl Dosierung - alles zur Anwendung von Cannabidiol (CBD)
Erstellt am: 01.08.2022 Aktualisiert am: 06.03.2023 Autor: Alexandra Latour
Rund um die Dosierung von CBD-Öl und weiteren CBD-Produkten gibt es viele offene Fragen. Einheitliche Dosierungsempfehlungen existieren nicht und auf der Suche nach Antworten gibt es die unterschiedlichsten Informationen und Ratschläge. Dabei eins vorab: Grundsätzlich sollte sich jeder bei der Dosierung von CBD-Produkten (CBD-Öle, CBD-Tropfen, CBD-Kapseln, CBD-Isolat) an die Vorgaben der Hersteller halten. In dem folgenden Artikel raten wir nicht zur Einnahme von CBD-Produkten in einer bestimmten Dosierung, sondern stellen lediglich die Informationen zur Verfügung, die es aktuell über die CBD-Öl Dosierung gibt.
Inhaltsverzeichnis
CBD-Dosierung: Was sagen Studien?
CBD-Dosierung nach Mikro-, Standard- und Makro-Dosierung
CBD-Dosierung nach Körpergewicht
Gibt es die richtige Dosierung?
Zunächst müssen wir noch einmal darauf hinweisen, dass in wissenschaftlichen Studien keine frei käuflichen CBD-Produkte wie CBD-Öle, CBD-Tropfen oder CBD-Kapseln zur Anwendung kommen. Hier kommt ausschließlich Cannabis in pharmazeutischer Qualität oder synthetische Cannabinoide zum Einsatz.
Das Cannabidiol (CBD) für die frei käuflichen CBD-Öle wird hingegen aus Nutzhanfpflanzen gewonnen, die einen weitaus geringeren Cannabinoidanteil haben als die Cannabispflanze. So weist der Nutzhanf einen CBD-Gehalt zwischen vier bis fünf Prozent und in Deutschland einen THC-Gehalt von unter 0,2 Prozent Tetrahydrocannabinol (THC). Hanfpflanzen, die dem Freizeitkonsum oder medizinischen Zwecken dienen, haben einen weitaus höheren CBD- und THC-Gehalt und dürfen nicht zur Produktherstellung genutzt werden.
Ein weiterer Unterschied zwischen einem CBD-Produkt und medizinischem CBD ist, dass Letztgenanntes eine standardisierte und pharmazeutische Qualität aufweist. Hingegen kann die Qualität von einem CBD-Produkt erheblich variieren.
Darüber hinaus wird eine Studie meist mit synthetischem CBD in hohen Dosierungen durchgeführt. Solch hohe Dosen sind mit CBD-Ölen & Co nicht zu erreichen, weshalb die Untersuchungsergebnisse zur möglichen Dosierung auch nicht eins zu eins auf CBD-Produkte übertragbar sind.
Ein Beispiel:
In einer klinischen Studie erhielten Patienten mit behandlungsresistenter Epilepsie reines CBD in einer Dosis von 2 bis 5 mg CBD pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag, die bis zu einer Höchstdosis von maximal 50 mg pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag erhöht wurde, um die pharmakologische Wirkung erreichen zu können.
Das bedeutet, dass ein Mensch, der 60 Kilogramm wiegt, mit einer Dosis von 120 mg CBD beginnt – die höchste Dosis wären dann 3.000 mg CBD pro Tag.
Nehmen wir jetzt ein CBD-Öl in einem 10-Milliliter-Fläschchen mit 1000 mg CBD, das rund 200 Tropfen á 2,2 mg enthält. Um die anfängliche Dosis von 120 mg CBD zu erreichen, müssten ca. 56 Tropfen CBD-Öl und bei der Höchstdosis ca. 1.364 Tropfen eingenommen werden. Um die Höchstdosis zu erreichen, müssten Anwender also fast sieben Fläschchen CBD-Öl pro Tag einnehmen. Davon abgesehen, dass diese Menge extrem kostenintensiv ist, ist mit CBD-Öl aus den vorgenannten Gründen kaum die gleiche pharmakologische Wirkung erzielbar wie mit pharmazeutischem CBD.
Wir halten es für äußerst fragwürdig, wenn Nichtmediziner eine Dosierungsempfehlung für verschiedene Beschwerden und Erkrankungen abgeben. Ein bekanntes Schema, das im Internet weit verbreitet ist, sieht für die tägliche Einnahme von CBD-Öl folgendes vor:
Mikro-Dosis: 0,5 bis 20 mg CBD gegen innere Unruhe, Stress und Angst
Standard-Dosis: 20 bis 100 mg CBD gegen Multiple Sklerose und Arthritis
Makro-Dosis: 400 mg CBD gegen Epilepsie und chronische Beschwerden
Es ist nicht bekannt, woher dieser "Leitfaden" für die Dosierung von CBD stammt. Ebenso ist unklar, ob unter dieser Dosierung mit Effekten zu rechnen ist. Denn bekanntlich reagiert jeder Körper anders auf CBD.
Wichtiger Hinweis
Die Behandlung von Krankheiten wie Multiple Sklerose, Arthritis und insbesondere Epilepsie erfordern eine engmaschige ärztliche Betreuung. Frei käufliche Produkte (CBD-Öl, CBD-Tropfen, CBD-Kapseln, CBD-Isolat) sind nicht geeignet, um derartige Erkrankungen zu behandeln. Zudem erhalten chronisch erkrankte Menschen in der Regel verschiedene Medikamente. Die gleichzeitige Einnahme dieser Medikamente mit CBD kann zu Nebenwirkungen führen. Außerdem können die Wirkstoffe sich gegenseitig in ihrer Wirkung beeinflussen. Derartige Wechselwirkungen sollten nicht unterschätzt werden. Sprechen Sie deshalb mit Ihrem Arzt, wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen und die Anwendung von CBD-Produkten in Erwägung ziehen. Gefährden Sie bitte nicht Ihre Gesundheit!
Einfach nur anhand des Körpergewichts eine Dosierung vorzuschlagen, erscheint ebenfalls sehr fragwürdig. Zumal nicht bekannt ist, auf welchen Grundlagen derartige Empfehlungen basieren. So heißt es, dass mit 2 mg pro 10 Kilogramm eine geringe Wirkung, mit 7 mg pro 10 Kilogramm ein mittlerer Effekt und mit 13 mg pro 10 Kilogramm eine starke Wirkung erreichbar sein soll.
Nehmen wir das oben genannte Beispiel mit einer Person, die 60 Kilogramm wiegt, wären das Dosen von 12, 42 und 78 mg, was wiederum ungefähr 5, 19 oder 35 Tropfen CBD-Öl pro Tag sind. Dies liegt weit über den Empfehlungen zu den Dosierungen der Hersteller.
Die beiden Beispiele zeigen, wie willkürlich Dosierungsempfehlungen gegeben werden, wie wenig sich diese ähneln und dass es einfach keine einheitlichen Empfehlungen gibt. Auch bei der täglichen Höchstmenge werden unterschiedliche Angaben gemacht. Manchmal werden maximal 50 mg pro Tag genannt, wiederum andere legen die Tageshöchstdosis auf 200 mg oder sogar 1.500 mg pro Tag fest.
Die Hersteller von CBD-Produkten gehen hingegen weitaus vorsichtiger mit ihren Empfehlungen vor. In der Regel wird angegeben, dass die maximale tägliche Menge von sechs bis acht Tropfen nicht überschritten werden sollte, was ungefähr 10 bis 20 mg pro Tag entspricht. Eine höhere CBD-Dosierung sollte nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt erfolgen.
Auch wenn es sich bei CBD-Öl, CBD-Tropfen etc. um ein natürliches Produkt handelt, können bei der Einnahme Nebenwirkungen auftreten. Mögliche Beschwerden können zum Beispiel Müdigkeit, Mundtrockenheit und Magen-Darm-Probleme sein. Des Weiteren ist zu beachten, dass durch die gleichzeitige Einnahme der CBD-Produkte und Medikamenten Wechselwirkungen auftreten können.
Aufgrund der über zehnjährigen freiberuflichen Autorinnentätigkeit für renommierte Gesundheitsportale und Online-Magazine übernahm Alexandra Latour Anfang 2017 die stellvertr. Redaktionsleitung von Leafly Deutschland. Auch nach der Schließung der deutschen Niederlassung von Leafly war sie weiterhin als Medizinredakteurin und Beraterin in der Cannabis- und CBD-Branche tätig und konnte sich hier eine umfangreiche Expertise aneignen.
Kann man CBD jeden Tag nehmen?
Bislang existieren keine Studien zu der Frage, welche Auswirkungen die langfristige Anwendung von Cannabidiol (CBD) auf den Körper haben kann. Aus diesem Grund sollte die dauerhafte Einnahme von CBD-Öl, CBD-Tropfen oder anderen CBD-Produkten vorsichtshalber nicht ohne Absprache mit dem Arzt erfolgen. Dieser wird ggf. regelmäßig die Blutwerte, insbesondere die Leberwerte, kontrollieren. Menschen mit einer Lebererkrankung sollten grundsätzlich auf die Einnahme von CBD verzichten.
Wie lange dauert es bis CBD Tropfen wirken?
Diese Frage lässt sich pauschal nicht beantworten, da Menschen unterschiedlich auf CBD reagieren, was auch die CBD-Dosierung so schwierig macht. Bei der Wirkung spielen unterschiedliche Faktoren eine Rolle, vor allem die Qualität von CBD-Ölen und CBD-Tropfen. Dabei ist die CBD-Konzentration nicht von Bedeutung. Erfahrungen zufolge verspüren Menschen nach der Einnahme etwa innerhalb von 60 bis 90 Minuten einen Effekt.
Wie viel mg CBD pro kg?
Die "richtige Dosierung" von CBD gibt es nicht. Weder die Dosierung nach Gewicht noch die CBD-Dosierung nach Mikro-, Standard- und Makrodosierung sind empfehlenswert, da hierfür jegliche wissenschaftliche Grundlage fehlt. Grundsätzlich sollten sich Anwender in Bezug auf die Menge an die Vorgaben der Hersteller halten. Zu beachten ist auch, dass jeder Körper individuell auf CBD-Produkte (CBD-Öl, CBD-Kapseln, CBD-Isolat, CBD-Tropfen) reagiert.
Wie viel CBD ist zu viel?
Cannabidiol (CBD) ist ein Cannabinoid aus der Hanfpflanze. Aber auch wenn es sich um ein natürliches Produkt handelt, bedeutet dies nicht, dass die Einnahme einer hohen Menge unbedenklich ist. Eine Vielzahl der unterschiedlichen Wirkmechanismen von CBD auf den Körper ist noch unbekannt. Aus diesem Grund sollten sich Anwender grundsätzlich an die Vorgaben der Hersteller halten.
Wann sollte man CBD-Öl nicht nehmen?
Schwangere und stillende Frauen sollten keine CBD-Produkte anwenden. Das Gleiche gilt für Menschen, die regelmäßig verschiedene Medikamente einnehmen. Denn zwischen CBD-Öl, CBD-Tropfen etc. und bestimmten Medikamenten können Wechselwirkungen auftreten. Zudem sollte auf die Einnahme verzichtet werden, Menschen unter einer Lebererkrankung leiden.